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Beide geistig Behinderte sind Opfer

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Betrifft: Geistig Behinderter wegen Schändung verurteilt. Anzeiger von Uster, Dienstag 6. März, Nr. 54, S.1/3.

Dieser Fall ist nicht ein Einzelfall, denn es gibt immernoch ein grosser Bedarf an Aufklärung der Ursachen der sexuellen Störung bei erwachsenen Behinderten. Wie bei normalen Menschen, so hat mit grosser Wahrscheinlichkeit beim beschuldigten Behinderten, ein sexueller Missbrauch in der Kindheit stattgefunden. Wenn Menschen, auch Behinderte, in der Kindheit sexuell missbraucht werden, dann wird ihre Seele zutiefts verletzt, die Integrität und die Würde des Menschen wird zerstört und die Folgen und Lasten (Flash-backs) der Schändung werden ein Leben lang getragen. Der Schänder, der Pädophile, wird selten entdeckt, insbesondere wenn das Verbrechen vor mehr als 10 Jahren geschehen ist.

Da geistig Behinderte ein solches Verbrechen -als Kinder oder Jugendliche- nicht verbalisieren können, wenn die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten eine Verhaltensänderung im Kind nicht erkennen, so geht der sexuelle Missbrauch in den meisten Fällen unter. Erst wenn der sexuell missbrauchte Behinderte in die Pubertät kommt und die Hormone wirksam werden, dann kommt es vor, dass das Opfer zum Täter wird und andere Behinderte nötigt. Auf dieser frühen Stufe braucht es sehr viel Weisheit und Klarheit von den Verantwortlichen, um dem Behinderten zu helfen. Mittels Detektivarbeit können Eltern bzw. Verantworliche und Therapeuten den sexuellen Übergriff bzw. die emotionale Verletzung herausfinden und somit einen langen Weg der inneren Heilung ermöglichen, um die Negativspirale zu stoppen. In dieser Phase kann man Grenzen setzen, unterweisen, therapieren und andere potentielle Opfer schützen. Wenn dieser Prozess nicht früh stattfindet, wenn die wahren Ursachen des sexuellen Fehlverhaltens nicht gesucht werden, so bleibt die sexuelle Störung im Menschen haften, sie ist schwer therapierbar und der Behinderte wird zum Wiederholtäter. Nicht zu reden vom negativen Einfluss von Pornographie aus dem Internet auf Behinderte.

Es ist zu hoffen, dass in Zukunft, die Schändung an Behinderten in der Vergangenheit ans Licht kommt. Dieses Thema liegt noch sehr im Dunkeln. Möge dieser traurige Fall von den beiden Behinderten, der Anfang der Wahrheitsfindung und der Heilung für viele Opfer sein.

 

 

Yvonne Edwards

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