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Fleisch, Speisekarten und Verkaufstheken sind voll davon. Es geht schon längst nicht mehr ums tägliche Brot. „Welches Fleisch essen wir heute?“ Diese Frage ist zur Gewohnheit geworden, ohne dass wir über Alternativen nachdenken. Vor allem in der Gastrobranche haben Fleischvariationen mit einigen Ausnahmen immer noch oberste Priorität, alles andere ist Beilage. Während der Grillsaison ist erst recht alles Wurst, Hauptsache was uns schmeckt ist günstig. Köche könnten sich auf Fleischersatz spezialisieren und pflanzliche Proteinquellen fantasievoll kombinieren, in Haushaltsküchen könnte vermehrt bewusst vollwertig gekocht werden, im Sinne von weniger ist mehr.

Auch wenn die beiden Agrar-Initiativen abgelehnt werden sollten, wäre ein Umdenken sinnvoll. Wir fördern Biodiversität und reduzieren CO2-Ausstoss, indem wir regional und saisonal einkaufen und unseren Fleischkonsum wenigstens auf die Hälfte beschränken. Eine naturnahe und nachhaltige Landwirtschaft ist möglich, wenn sich die auf Tierleid basierte Massentierhaltung und -schlachtung zunehmend erübrigt, Weideland den Wiederkäuern direkt als Futter zur Verfügung steht und Ackerland wieder für unsere Nahrungsmittel genutzt wird, statt zum Anbau von Kraftfutter für die unwürdige, z.T. himmelschreiende Fleischproduktion. Gerade solche naturnahen Weide-Tierhaltungsformen auf dem Grünland sorgen dafür, dass vermehrt CO2 im Humus des Bodens gespeichert wird.

Etwas kann nicht stimmen, wenn wir es als normal ansehen, übermässig Fleisch- und Milchprodukte zu konsumieren. An gesunden Lebensmitteln sparen wir, damit wir Dinge kaufen können, die wir nicht brauchen. Das Profitdenken hat die Menschheit von der Erde getrennt, als wäre sie eine zu beherrschende Maschine. Es wäre doch ein gutes Gefühl, unseren Mitgeschöpfen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen in einer intakten Natur, für uns selbst und vor allem auch für unsere Nachkommen.

Wollen wir uns also weiterhin, trotz gnadenlosem Tierverschleiss, beschämendem Foodwaste, zunehmender Umweltzerstörung und mutierender Viren, gleichgültig und ungerührt vom verlockenden tierischen Angebot verführen lassen?

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Margrit Brenner

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